Für genauere Aussagen hinsichtlich der Erblichkeit müssen die beiden Hauptformen, nämlich Typ-1- und Typ-2-Diabetes, gesondert betrachtet werden. Allerdings existieren auch gewisse Zusammenhänge zwischen diesen beiden Diabetes mellitus-Typen. Untersuchungen haben gezeigt, dass Kinder und Enkelkinder von Typ-2-Diabetikern auch ein erhöhtes Risiko haben, einen Typ-1-Diabetes zu entwickeln.
Erblichkeit
Typ-2-Diabetes ist viel stärker erblich als Typ-1-Diabetes . Dies fällt besonders ins Auge, wenn man eineiige, d. h. erbgleiche Zwillinge mit Diabetes mellitus betrachtet:
Handelt es sich um einen Typ-2-Diabetes , dann haben praktisch immer beide Zwillinge Diabetes mellitus, wohingegen bei Typ-1-Diabetes nur in jedem dritten Fall auch der zweite Zwilling vom Diabetes mellitus betroffen ist. Ähnliches gilt auch für die Verwandten ersten Grades, also die Eltern, Geschwister und Kinder eines Diabetikers.
Geht man von einem Typ-1-Diabetiker aus, dann beträgt das Risiko nur etwa drei bis fünf Prozent, dass bei diesen Verwandten wiederum ein Typ-1-Diabetes auftritt, bei Kindern Typ-1-diabetischer Väter zwischen fünf und sieben Prozent.
Geht man von Typ-2-Diabetikern aus, ist immerhin bei einem Drittel der Verwandten ersten Grades ebenfalls mit einem Typ-2-Diabetes zu rechnen, bei Töchtern von Typ-2-diabetischen Müttern sogar in jedem zweiten Fall. Sind beide Elternteile Typ-2-Diabetiker, so ist das Risiko für die Kinder bis zu 60 %.