Was ist Diabetes mellitus?
Der vollständige Name für Diabetes ist "Diabetes mellitus". Die Worte "Diabetes" und "mellitus" beziehen sich auf die beiden Hauptsymptome des Diabetes. "Diabetes" kommt aus dem Griechischen und heiÃt übersetzt "Durchfluss", "mellitus" ist lateinischen Ursprungs und bedeutet "honigsüÃ". Beides bezieht sich auf den Urin, der süà schmeckt und reichlich flieÃt (honigsüÃer Durchfluss).
Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung (Störung des Zuckerstoffwechsels). Chronisch heiÃt, dass der Diabetes ein lebenslanger Begleiter sein wird, der – mehr oder weniger spürbar – jeden Tag gegenwärtig ist, vor dem Sie sich aber nicht fürchten müssen.
Diabetes
Dahinter verbergen sich verschiedene Erkrankungen: Diabetes insipidus oder Diabetes mellitus. Ãblicherweise wird darunter der Diabtes mellitus verstanden, der u.a. durch übermäÃigen Durst und excessive Urinbildung charakterisiert ist. Eine Unterteilung besteht u.a. in IDDM (Diabetes mellitus-Typ-I) und NIDDM (Diabetes mellitus-Typ-II).
Einteilung: Typ 1 oder Typ 2?
Der Diabetes mellitus wird in zwei groÃe Gruppen eingeteilt: den Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 (siehe auch Therapie).
Typ 1: Ohne Insulin geht nichts!
Die Bauchspeicheldrüse sondert eine Flüssigkeit in den Darm ab, die die Nahrung so zerlegt, dass sie über die Darmschleimhaut aufgenommen werden kann. In der Bauchspeicheldrüse befinden sich viele kleine Drüsen, die sogenannten Langerhans´schen Inseln, die mit der Verdauungsfunktion gar nichts zu tun haben. Diese Inseln produzieren Hormone, die sie ins Blut abgeben. Eines dieser Hormone ist Insulin.
Zucker (Glucose) wird über die Darmschleimhaut aufgenommen und befindet sich zunächst im Blut. Glucose wird von jeder Zelle des menschlichen Körpers als Energielieferant benötigt. Ohne Glucose ist die Zelle nicht lebensfähig, da Glucose die Nahrung für die Zelle ist. Die Glucose befindet sich nun aber im Blut und kann nicht über die Zellwand in die Zelle eindringen. Zur Aufnahme von Glucose in die Zelle ist Insulin notwendig. Ohne Insulin wird die Glucose aus dem Darm aufgenommen und steigt im Blut immer weiter an. Sie kann aber nicht in die Zelle eindringen.
Der Diabetes mellitus Typ 1 ist eine Erkrankung, bei der die Inseln zerstört sind, d. h. es wird kein Insulin mehr produziert. Die Ursache, warum die Inseln zerstört werden, ist nicht genau bekannt. Man weiÃ, dass das eigene Abwehrsystem, das normalerweise in den Körper eindringende Bakterien und Viren abtötet, nun plötzlich beginnt die Inseln zu zerstören.
Diese Erkrankung tritt meistens bei Kindern und Jugendlichen auf, in seltenen Fällen können jedoch auch Erwachsene diese Krankheit bekommen. Beim Diabetes mellitus Typ 1 tritt der Insulinmangel plötzlich auf, er führt zu schnell und stark ansteigenden Blutzuckerspiegeln und verursacht Ãbelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen. Die Atemluft riecht nach Azeton (vergleichbar mit Nagellackentferner), der Patient hat eine angestrengte tiefe Atmung, seine Muskeln fühlen sich schwer an, er ist müde, schläfrig. Der Patient schwebt in akuter Lebensgefahr.
Da es bisher keine Möglichkeiten gibt, die abgestorbenen Inseln wieder zur Insulinproduktion anzuregen, ist bei Diabetes mellitus Typ 1 immer eine Insulinbehandlung erforderlich. Die Insulinbehandlung muà so erfolgen, dass der Patient normale Blutzuckerwerte hat. Mit einer modernen Insulintherapie ist dieses in der Regel erreichbar. Ist die Blutzuckereinstellung schlecht, treten nach ca. 10 Jahren Spätschäden auf, die die Augen, die Nieren, die Nerven und die GefäÃe und somit auch das Herz betreffen. Durch diese Folgeschäden wird die Lebensqualität und die Lebenserwartung des Patienten eingeschränkt. Bei guter Blutzuckereinstellung lässt sich dies vermeiden.
Anne